Schläfrigkeit am Arbeitsplatz

Schläfrigkeit am Arbeitsplatz ist eine häufige und unterschätzte Ursache von Fehlleistungen und Arbeitsunfällen.0007130_150Erstmals untersuchten jetzt Wissenschaftler der Uni-Augenklinik Tübingen unter Leitung von Dr. Barbara Wilhelm im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz das Thema “Müdigkeit am Arbeitsplatz”. Zum ersten Mal wollte ein Ministerium die Wahrheit über Schläfrigkeit unter bestimmten Arbeitsbedingungen wissen, um notwendige Konsequenzen ziehen zu können. Das Problem Schläfrigkeit am Arbeitsplatz soll anhand unserer Ergebnisse dargestellt werden.

Aber wie lässt sich Müdigkeit einer Person objektiv messen? Die Pupille verrät unter bestimmten Testbedingungen, wie wach oder müde jemand ist. Das Verfahren heißt Pupillographischer Schläfrigkeitstest (PST). Dabei wird die Pupille des Probanden elf Minuten lang mit einer Infrarotkamera gefilmt. Die Pupille eines wachen Menschen bleibt bei Dunkelheit weit und verändert sich kaum. Ist die Person müde, schwankt der Durchmesser der Pupillen stark. Diese Veränderungen zeigen sich umso ausgeprägter, je mehr die Schläfrigkeit zunimmt.

In der Studie wurden Personen untersucht, bei denen müdigkeitsbedingte Fehler am Arbeitsplatz besonders kritische Situationen auslösen können: Ärzte während des heute üblichen Nachtdienstes in Bereitschaft in Krankenhäusern und Arbeiter im Tunnelbau während zwölfstündiger Tagschicht. 34 Ärzte und 34 Bauarbeiter beteiligten sich an Messungen in Kempten und München. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Die Untersuchung ergab eine deutliche Zunahme der Schläfrigkeit bei Ärzten nach dem Nachtdienst, obwohl die Testpersonen während des Dienstes im Durchschnitt etwa vier Stunden schlafen konnten. Vorbeugend gegen Schläfrigkeit wirkten sich Schlafphasen am frühen Morgen aus. Bei der Hälfte der Bauarbeiter, die in Tagschicht unter Tage tätig sind, wurde schon nach einer Arbeitszeit von acht Stunden eine starke Gefährdung für das Einschlafen festgestellt. Bis zum Ende der zwölfstündigen Schicht – mit gleichmäßig verteilten zwei Pausenstunden – blieben die Müdigkeitswerte auf gefährlich hohem Niveau. Ob der massiven Schläfrigkeit durch eine besondere Pausengestaltung oder einer Kürzung der Schichtdauer vorgebeugt werden kann, bleibt jetzt noch zu klären.

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